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RODINA – DER KLANG DER HEIMAT

…I wish that one day I’m go back to my country, because…I like my country better…that is my wish…yeah…one day I’ll go back and then…home…there is no place like home…true…because there I was born, I was raised, here everything is so different…

Christiana Igboanugo

Diese Soundinstallation ist im Rahmen der Diplomabschlussarbeit der Bildhauerin Sabine Rascher entstanden. Das Werk besteht aus 22 Schnurtelefonen, einem Richtlautsprecher, 35 Interviews auf 21 Sprachen, 12 MP3-Player und sehr viel Kabel.

 „Es war mir wichtig, dass die Telefone diesmal verschiedene Fremdsprachen sprechen. Die Aufmerksamkeit ist ganz anders, wenn man eine Sprache nicht versteht. Man ist entspannter, da man sich nicht bemühen muss, die Worte zu verstehen. Der Inhalt verliert an Bedeutung und man gibt sich dem Fluss der fremden Klänge und Töne hin, wie Wellen und Strömungen. Es geht um das Erleben beim Hören, ähnlich wie bei Musik, deren Text man nicht versteht. Aber die Melodie regt Empfindungen und Erinnerungen an. Bei einigen Sprachen ist das etwas leichter als bei anderen. Auch wenn man nichts verstehen kann, ist der Inhalt doch nicht gänzlich unwichtig. Das Thema der Interviews ist Heimat. Ich habe dieses Thema aus verschiedenen Gründen gewählt. Es ist ein sehr persönliches Thema für mich, aber auch für die meisten Menschen, die fern ihrer ursprünglichen Heimat sind. Außerdem gehören Telefon und Heimat für mich eng zusammen, da das Telefon eine entscheidende Verbindung zur entfernten Heimat darstellt. Die vielen verschiedenen Sprachen sind Ausdruck der Vielfalt und des Multikulturellen in unserer Gesellschaft.

Des Weiteren geht es um die Identifikation mit der eigenen Heimat und einem fremden Land. Meine Interviewpartner sind aus den verschiedensten Gründen hier: Studium, Arbeit, Liebe, Familie oder Krieg. Manche haben es sich selbst ausgesucht andere wiederum nicht. Meistens besteht eine Zerrissenheit zwischen der alten und der neuen Heimat. Sie leben in einer Art Zwischenwelt, in der sich Kultur und Tradition der ursprünglichen Heimat, mit der der neuen Heimat vermischen. Sie leben dazwischen, sind hier, mischen sich unter, gehören dazu und sind trotzdem fremd.“

Sabine Rascher